DRYHOUSE-Bautrocknung
Um Folgeschäden an der Bausubstanz sowie Schimmelpilzbildung in den Räumen zu vermeiden ist schnelles Handeln im Schadensfall erforderlich.
Zur Unterstützung und Beschleunigung der Abtrocknungsprozesse werden technische Trocknungsgeräte wie Kondenstrockner, Infrarot-Heizplatten, Dämmschichttrockner und Ventilatoren eingesetzt. Ein richtig dimensionierter und auf die Räumlichkeiten abgestimmter Aufbau der Trocknung führt schnell und somit schadensfrei zum Ziel. Der Trocknungsverlauf wird mit Hilfe der systematischen Feuchtemessungen optimal gesteuert und dokumentiert.
Die DRYHOUSE-Leistungen und -Trocknungsverfahren:
Restliches stehendes Wasser wird abgesaugt und abgeführt.
Wir achten auf Ihr Inventar! Alle Möbel und auch Dinge mit hohem Wert wie Musikinstrumente, Gemälde und Antikgegenstände können durch eine technische Trocknung geschädigt werden. Wir bringen Ihre wertvollen Gegenstände aus dem Schadensbereich und lagern sie im Bedarfsfall während der Dauer der Sanierung ein.
Nicht alle Baustoffe erhalten Ihre Eigenschaften nach einem Wasserschaden. Ausschlaggebend ist die Dauer des Feuchtigkeitseinflusses auf dem Material. So ist z.B. Gipsputz unter einer längeren Einwirkung der Feuchtigkeit nicht mehr tragfähig, Mineralsteinwolle verliert Volumen und Wärmedämmeigenschaft, Holz und Rigipsplatten quellen auf. In diesem Fall müssen sie vor Beginn der technischen Trocknung demontiert werden.
Sind bereits Schimmelschäden eingetreten, so werden die betroffenen Räume soweit sie nicht zwingend benutzt werden müssen, abgeschottet. Die befallenen Oberflächen werden mit Wasserstoffperoxid oder anderen geeigneten Mitteln behandelt und die Biomasse entfernt. Dabei kommt ein leistungsstarker Luftreiniger mit einem H13-HEPA-Filter zum Einsatz. Die schadstoffbelastete Luft wird abgesaugt und durch den HEPA-Filter gezogen. Bei einer Luftumwälzung von 500m³/h wird die Luftqualität bereits in wenigen Stunden besser.
Eine Senkung der Raumluftfeuchte zählt zu den wichtigsten Sofortmaßnahmen bei einem Wasserschaden. Bei der Raumlufttrocknung wird das physikalische Prinzip des Ausgleichsbestrebens des Wasserdampfpartialdruckes ausgenutzt. Ein Kondenstrockner setzt die relative Luftfeuchtigkeit herab und damit nimmt der Wasserdampfpartialdruck in Räumen ab. Der deutlich höhere Wasserdampfpartialdruck im Baustoff bringt das Wasserdampf aus Kapillaren des Baustoffes Richtung des Raumes solange bis die Ausgleichsfeuchte hergestellt ist. Ohne diese Sofortmaßnahmen und eine verzögerte Trocknung vermehren sich häufig schon nach wenigen Tagen Schimmel und Bakterien. Im nassen, feuchten Milieu haben die genannten Keime optimale Bedingungen um sich zu vermehren. Der Schadensausmaß wird dadurch schnell größer.
Hohlräume wie z.B. abgehängte Decken oder Schächte ohne Dämmmaterial können im Überdruckverfahren getrocknet werden. Bei einer Belastung durch Schimmelpilze müssen die belasteten Baustoffe jedoch entfernt und vor Trocknung eine Reinigung durchgeführt werden. Auch professionelle Radialventilatoren oder Heißluftgebläse werden bei Hohlraumtrocknung eingesetzt, wenn es sich z.B. um eine untermauerte Badewanne oder Duschtasse handelt.
Auch Holzbalkendecken können getrocknet werden, unter Beachtung einiger Besonderheiten. Es erfordert eine große Luftumwälzung bei niedrigen Druckverhältnissen. Löse Schüttung wird ausgebaut. Die Plattendämmung sollte aufgenommen werden. Bei Lehmwickeln ist zu überprüfen wie stark die Durchfeuchtung ist. Aufgrund einem oft hohen Splintholzanteil in den Staken besteht die Gefahr eines Befalls durch holzzerstörende Pilze. Bei der Dimensionierung und Aufbau der Trocknung ist darauf zu achten, dass jeder Hohlraum angeschlossen ist.
Sollte nur ein begrenzter Wand- oder Deckenbereich vom Wasserschaden betroffen sein, besteht die Möglichkeit die Trocknung mittels Heizplatten oder Folienzelt zu trocknen. Dieses Verfahren wird bei kleineren Flächen angewendet oder wenn der Wandflächenbelag z.B. Wandfliese in der Durchkabine erhalten bleiben soll und die Trocknung des Mauerwerks von anderer Seite des Mauerwerks erfolgen kann.
Die feuchte Estrichdämmschicht kann im Unterdruckverfahren oder Schiebe-Zugverfahren getrocknet werden. Vorausgesetzt es handelt sich um eine trocknungsfähige Estrichdämmung. Vor einer Trocknung ist der Bodenaufbau zu prüfen. Zur Trocknung werden in Abstand von 1,5 – 2,0 m Kernbohrungen D50 mm gesetzt. Ein loser Boden wird vorher aufgenommen. Bei Fliesen im Format bis 50 x 50 cm besteht die Möglichkeit die betroffenen Fliesen zerstörungsfrei zu entfernen um sie nach erfolgreicher Trocknung wieder einzukleben. Der Trocknungsprozess kann nur stattfinden, wenn ausreichend Luftströmung in der Dämmschicht vorhanden ist. Dazu wird der Randdämmstreifen zwischen dem Estrich und der Wand entfernt. Die Luftströmung wird mit einem Anemometer überprüft. Im Bedarfsfall sind weitere Entlastungsbohrungen D8 mm zu bohren. Der Trocknungsverlauf wird mit Zwischenmessungen kontrolliert und gesteuert.
Das Verfahren findet Anwendung, wenn schmale bis 1,5-2 m Räume z.B. Flure getrocknet werden sollen und das Oberbelag erhalten bleiben soll. Dazu werden spezielle Randfugendüsen in die Randfuge mit Abstand 30-50 cm eingeführt. Die Randfuge wird zwischen den Düsen und teils an anschließenden Wänden luftdicht zugeklebt, um einen Leistungsverlust zu vermeiden und richtige Luftströmung zu gewähren.